- Seien Sie vorbereitet und bereiten Sie andere vor
Rechnen Sie mit holprigen Strecken und bereiten Sie sich ganz zu Beginn darauf vor. Überlegen Sie sich Maßnahmen, die Sie dann aus Ihrem Werkzeugkoffer holen können. Gruppenarbeit, Einzelgespräche, Pausen, Fragemethoden, Rollenwechsel…. Besprechen Sie diese Maßnahmen vorher. Nun ist es ja leider so, dass wir in Momenten unter Druck unsere Werkzeuge nicht parat haben, einfach nicht dran denken. Das gilt vor allem für neu erlernte Werkzeuge. Sie werden also einen Anker brauchen. Nehmen Sie z.B. ein grelles Post-It und schreiben ein dickes “?“ Das erinnert Sie daran, dass Sie ja ein paar Werkzeuge parat haben. Wenn Sie sich für eines entschieden haben, bitten Sie um eine kurze Pause. Machen Sie klar, dass Sie jetzt eine Zäsur im eigentlichen Prozess setzen und die Behebung des Stillstands im Fokus steht. - Vertrauen wiederherstellen
Wenn die Totalblockade erreicht ist, sollten sich alle wieder auf die ursprüngliche Vertrauensbasis besinnen. Gab es von Anfang an kein Vertrauen, dann ist es jetzt der Zeitpunkt, das nachzuholen. Versichern Sie sich, dass Sie alle das gleiche Ziel verfolgen.
Ignorieren Sie nicht, dass sich alle gerade in einer schwierigen Situation befindet. Sprechen Sie das ganz deutlich aus. So können alle erkennen, dass sie gerade ein gemeinsames Gefühl teilen – nämlich einen Mangel an Vertrauen. So komisch das klingt – das verbindet. - Respekt
Bestehen Sie immer wieder auf einem respektvollen Umgang. Beleidigungen und Schreien sind tabu – das dürfte klar sein. Aber achten Sie auch auf Unterstellungen und Schuldzuweisungen. Auch Unterbrechungen sollten nicht toleriert werden. Benennen Sie, was Sie wahrnehmen und beharren Sie auf den Grundregeln einer respektvollen Gesprächsführung. Legen Sie vorher fest, was darunter fällt. Haben Sie ein besonderes Augenmerk auf das Verhalten gegenüber den weiblichen Teammitgliedern. Männer verniedlichen z.B. gerne das was Frauen beitragen “Das ist ja ganz nett, aber…”; “Das haben Sie aber hübsch ausgearbeitet”. So werden Beleidigungen als Komplimente verpackt. Auch wenn es schwer fällt: Sprechen Sie es an. Ganz besonders als Mann sollten Sie sich Ihrer Vorbildfunktion entsprechend verhalten und ganz klare Grenzen ziehen. - Wer reden will, muss zuhören
Wer an der Reihe ist, sollte sich der vollen Aufmerksamkeit der anderen sicher sein können. Mindestens aber der der Teamleitung. Machen Sie sich mit den Grundsätzen des aktiven Zuhörens So schaffen Sie die beste Basis dafür, dass auch der andere bereit ist, aufmerksam zuzuhören.
Geht es um einen team-internen Prozess, der ins Stocken geraten ist, sind auch die folgenden Maßnahmen hilfreich:
- Ins Rampenlicht
Gibt es vor allem zwischen zwei Personen im Team ein ständiges Hin und Her? Dann ist es eine gute Idee eine dritte Person dazwischen zu schalten. Sprechen Sie andere Kollegen/Kolleginnen an und bitten Sie um deren Einschätzung und Ideen. - Raus mit der Sprache
Jetzt ist vielleicht der Zeitpunkt, an dem alle Beteiligten ungefiltert ihre Gedanken wiedergeben dürfen. Notieren Sie alles sichtbar für alle. So können sich alle sicher fühlen, dass ihre Gedanken nicht verloren gehen. Zudem können so neue Verbindungen entstehen: Der Gedanke von Kollegin Hausner, bringt Kollege Wildmaier auf eine Idee. Teammitglieder, die sich vorher vehement widersprochen haben, können so plötzlich Gemeinsamkeiten entdecken. - Keine Abstimmung
Es ist in verfahrenen Situationen nur zu verständlich, wenn man zur Abstimmung greift. Die ist schnell erledigt und eine Lösung scheint somit erreicht. Trotzdem: eine Abstimmung lässt einen Teil des Team als Verlierer zurück. Dieser Teil hat ab jetzt keinen inneren Antrieb mehr für das Projekt zu arbeiten. Im schlimmsten Fall wird sogar eher Energie in die Verhinderung des Fortschritts gesteckt. Schlecht fürs Projekt und schlecht für die Atmosphäre im Team. Gehen Sie lieber nochmal einen Schritt zurück und arbeiten an den Gemeinsamkeiten. Ihr Ziel sollte ein Konsens sein – kein Kompromiss und schon gar keine Spaltung in Verlierer und Gewinner.
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