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Der Wechsel einer Führungskraft bedeutet immer eine Veränderung für die Mitarbeiter. Mit der Antrittsrede stellt sich die neue Führungskraft vor. Worauf sollte sie dabei achten?

Ziel der Antrittsrede

Mit der Antrittsrede stellt die neue Führungskraft den Kontakt zu ihren Mitarbeitern her. Das vorrangige Ziel ist, gute Startbedingungen für die Zusammenarbeit zu schaffen. Weitere Ziele der Antrittsrede sind:

  • sich als Person vorstellen
  • Erfahrung und Kompetenzen vorstellen
  • Vertrauen für die neue Situation schaffen
  • Vorbehalte und Vorurteile ausräumen
  • Mitarbeiter auf den Führungsstil und die Ziele vorbereiten
  • Vorstellung von der künftigen Zusammenarbeit vermitteln

Die Führungskraft kann die Antrittsrede außerdem für die Imagepflege im Unternehmen nutzen. Sie muss sich also von ihrer besten Seite zeigen.

Vor der Antrittsrede

Sobald die Mitarbeiter vom Chefwechsel erfahren, machen sie sich Gedanken über den künftigen Vorgesetzten. Sie unterhalten sich untereinander über die Person, fragen möglicherweise den bisherigen Stelleninhaber aus oder recherchieren im Internet. Um vorgefassten Meinungen zu entgehen, sollte der neue Stelleninhaber diejenigen Personen, die er im Bewerbungsverfahren kennengelernt hat, bitten, möglichst wenig über ihn zu berichten.

Zeitpunkt der Antrittsrede

Die Antrittsrede sollte am besten innerhalb der ersten Woche nach Antritt der Stelle erfolgen. Die Rede sollte dann stattfinden, wenn möglichst viele der unterstellten Mitarbeiter anwesend sind, zum Beispiel beim Schichtwechsel.

Soll die neue Führungskraft in einem offiziellen Festakt eingeführt werden, erfolgt die Einladung dazu von der übergeordneten Instanz. Ist ein solcher Festakt nicht vorgesehen, kann der neue Stelleninhaber darum bitten. Wer als Führungskraft ein eher kleines Team übernimmt, gibt in den ersten Tagen einen Termin für ein Auftakt-Meeting oder eine Sitzung bekannt, bei der sie ihre Antrittsrede halten wird.

Redeort und Redezeit

Die Antrittsrede findet in der Regel am Arbeitsort der Mitarbeiter statt. Das kann in der Produktionshalle oder im Besprechungsraum sein. Selbstverständlich muss der Raum ausreichend Platz für alle Mitarbeiter bieten.

5 bis 15 Minuten sind als Redezeit für die Antrittsrede üblich und ausreichend.

Je nach Hierarchieebene, Größe und Bedeutung der geführten Abteilung oder des Teams wird die Firmenleitung oder der Vorgänger die neue Führungskraft offiziell begrüßen. Dann folgt die Antrittsrede.

Nach der Antrittsrede

Nach der Rede bietet sich ein kurzes beiderseitiges Kennenlernen an. Gespräche mit einzelnen Mitarbeitern und Kollegen sind eine gute Gelegenheit, nach den üblichen Gepflogenheiten im Betrieb und den Erwartungen zu fragen. Die Führungskraft sollte das gegenseitige Kennenlernen zum Small Talk nutzen, um die Mitarbeiter auch persönlich kennenzulernen und Interesse an ihnen zu zeigen. Bei einer kleinen Mitarbeiteranzahl kann auch eine kurze Vorstellungsrunde sinnvoll sein, bei der jeder Mitarbeiter seine Funktion und die bisherigen Aufgaben vorstellt.

 

Erwartungen der Anwesenden berücksichtigen

Die Führungskraft präsentiert in der Antrittsrede sowohl ihre fachliche als auch ihre persönliche Kompetenz. Die Rede wendet sich überwiegend an die Mitarbeiter. Sind Vertreter der höheren Hierarchieebenen anwesend, müssen auch diese angesprochen und einbezogen werden. Es gehört zum guten Ton, Lob und Dankbarkeit gegenüber dem Vorgänger auszusprechen.

Wer innerhalb des Unternehmens die Position wechselt, muss nicht viel über sich erzählen. Vielen Zuhörenden wird diese Person bereits bekannt sein. Die Rede sollte dazu genutzt werden, auf die Erwartungen der Mitarbeiter einzugehen. Veränderungen rufen Unsicherheit hervor und schüren Ängste. Daraus wachsen leicht überzogene Erwartungen und unbegründete Befürchtungen. Die Rede sollte bekannte oder vermutete Erwartungen aufgreifen und gegebenenfalls berichtigen.

Themen für die Antrittsrede

Folgende Themen kann die neue Führungskraft in der Antrittsrede aufgreifen:

  • Gründe für den Jobwechsel oder für die Übernahme der Stelle
  • das Besondere oder Herausfordernde an der neuen Stelle
  • Erwartungen und Wünsche der Führungskraft an die Mitarbeiter
  • was die Mitarbeiter von der Führungskraft erwarten können
  • der eigene Führungsstil
  • Vorstellungen von Eigenverantwortung, Entscheidungsfindung und der gemeinsamen Zusammenarbeit

Fettnäpfchen in der Antrittsrede

Abwertung oder Kritik

In die Antrittsrede gehören keine Floskeln, die als Abwertung oder Kritik verstanden werden können. Beispielsweise in Bezug auf die Unternehmensführung oder den Teamgeist. Die Präsentation des neuen Stelleninhabers in seiner Antrittsrede sollte nicht selbstgerecht wirken. Nicht die neue Person steht im Vordergrund, sondern die künftige Zusammenarbeit.

Unkollegiales Verhalten

Arroganz wirkt wenig kol­le­gi­al. Die neue Führungskraft sollte zum Beispiel die Sprache der Mitarbeiter sprechen. Dialekt in einem Handwerksbetrieb zu sprechen, wäre zum Beispiel angemessen.

Falsche Bescheidenheit

Der neue Stelleninhaber sollte falsche Bescheidenheit vermeiden. Denn er tritt als einflussreicher Entscheider auf.

Kon­flikt­träch­tige Themen

Die neue Führungskraft sollte kon­flikt­träch­tige Themen vermeiden, zum Beispiel den bevorstehenden Stellenabbau. Auch wenn Diskussionsbedarf bei den Mitarbeitern besteht, sollte die neue Führungskraft sich nicht darauf einlassen.

Details

Details muss die neue Führungskraft in ihrer Rede nicht nennen. Denn an ihnen könnte sie später von ihren Mitarbeitern gemessen werden, was unter Umständen nachteilig sein könnte.

Rhetorische Stilmittel in der Antrittsrede

Gefühle und Persönliches

Authentisch und ehrlich sollte die Führungskraft in ihrer Antrittsrede sein und auch so wirken. Sie kann zum Beispiel die eigene Unsicherheit bezüglich der neuen Führungsrolle und den damit verbunden Erwartungen ansprechen oder den eigenen Werdegang als persönliche Geschichte erzählen. Das schafft eine gute Basis für eine langfristige Vertrauensbeziehung.

Verbindende Elemente

Gemeinsamkeiten zwischen Menschen bauen Sympathien auf und Distanz ab. Gemeinsamkeiten zwischen der neuen Führungskraft und ihren Mitarbeitern, wie die gemeinsame Herkunft oder ähnliche Erlebnisse, können in eine Antrittsrede gut eingebaut werden.

Witz

Wer seine Zuhörer zum Schmunzeln bringt, gewinnt ihre Aufmerksamkeit. Eine humorvolle Rede bleibt zudem besser in Erinnerung. Beispiele sind: Während der Antrittsrede in den örtlichen Dialekt verfallen oder etwas, das typisch ist für die Region, das Unternehmen oder das Produkt, witzig unterstreichen.

 

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Quelle

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