Fühlen Sie sich in dieser schwierigen Situation ein wenig begrenzt – vielleicht sogar gefangen? Würden Sie gerne mehr Möglichkeiten haben, um etwas zu ändern? Wie können Sie besser mit der aktuellen Lage umgehen?
Es ist ganz normal, sich zu beklagen. Aber je mehr Sie sich auf das konzentrieren, was Sie nicht ändern können, desto machtloser werden Sie sich fühlen. Beschäftigen Sie sich stattdessen mit dem, was Sie selbst in der Hand haben und wie Sie es gestalten können. Dadurch gewinnen Sie Klarheit. Wir empfehlen Ihnen das Modell der Einflussbereiche, das ursprünglich von Stephen Corvey, einem amerikanischen Managementberater, stammt.
Das Modell hilft Ihnen zu erkennen, welche Art von Kontrolle oder Einfluss Sie haben. Dadurch entsteht Klarheit. Im nächsten Schritt können Sie darüber nachdenken, wie Sie mehr Möglichkeiten zur Gestaltung schaffen können. Eine SOFT-Analyse kann Ihnen dabei helfen.
Die drei Bereiche, die ich unterscheide, sind:
1. Kontrolle – Was kann ich direkt kontrollieren? Dieser Bereich umfasst alle Aspekte und Aufgaben, die Sie selbst in der Hand haben und auf die Sie direkten Einfluss ausüben können. Dabei geht es nicht darum, andere Menschen zu kontrollieren, sondern um die Kontrolle über Ihren eigenen Handlungsspielraum, in dem Sie über Handlungsfreiheiten verfügen können. Die Möglichkeit, Kontrolle auszuüben, ist übrigens ein grundlegendes menschliches Bedürfnis. Wenn Sie zum Beispiel im Homeoffice arbeiten, bedeutet dies, dass Sie Ihren Tagesablauf und Ihre Arbeit frei gestalten können.
2. Einfluss – Was kann ich indirekt beeinflussen? Hier geht es um Themen und Aktivitäten, die Sie nicht vollständig kontrollieren können. Sie haben jedoch Möglichkeiten, Einfluss auszuüben, indem Sie zum Beispiel auf Auswirkungen hinweisen. Ein Beispiel: Der Freigabeprozess sieht vor, dass die Geschäftsführerin oder der Geschäftsführer alle Artikel für die Intranet-Newslist freigibt. Dadurch verzögert sich die Veröffentlichung und das kann in Krisenzeiten, in denen Informationen schnell fließen müssen, ärgerlich sein. Überlegen Sie, wie Sie Ihren Einflussbereich erweitern können. Sie könnten mit der Geschäftsführerin oder dem Geschäftsführer abstimmen, welche Artikel aus unternehmenspolitischer Sicht freigegeben werden und welche in Ihren Verantwortungsbereich fallen.
3. Akzeptanz – Wie kann ich die Situation akzeptieren? Diesen Bereich können Sie weder direkt kontrollieren noch haben Sie indirekte Einflussmöglichkeiten. Aber Sie können die Situation akzeptieren und einen angemessenen Umgang damit finden. Sie kennen sicherlich den Spruch: Es gibt kein schlechtes Wetter, nur falsche Kleidung. Hier ist ein weiteres Beispiel: Sie müssen im Homeoffice arbeiten, zusammen mit Ihrem Partner und Ihrem schulpflichtigen Kind. Ihre Wohnung ist zu klein, um darin zu arbeiten. Die Raumsituation lässt sich jedoch nicht ändern. Sie können die Situation akzeptieren oder darüber nachdenken, wie Sie sie positiv beeinflussen können. Dadurch bewegen Sie sich vom Bereich der Akzeptanz in den Bereich des Einflusses. Wenn Sie wieder im Büro sind und im Team arbeiten, bietet dieses Tool auch die Möglichkeit, gemeinsam auf eine Situation zu schauen. Zum Beispiel könnte es der bereits erwähnte Freigabeprozess durch die Geschäftsführerin oder den Geschäftsführer sein, der sich als langwierig erweist.
Gehen Sie die drei Einflussmöglichkeiten durch: Was haben Sie vollständig in der Hand? Wo haben Sie Einflussmöglichkeiten auf Ihren Geschäftsführer? Was sollten Sie akzeptieren? Wenn Sie die Möglichkeit haben, sich virtuell zu treffen und an einem Whiteboard zu arbeiten, können Sie das Tool gleich ausprobieren. Legen Sie einen Fokus fest, an dem Sie arbeiten möchten. Fügen Sie dann virtuelle Post-its hinzu, die Sie in drei Kreise (oder Spalten) verschieben. Tauchen Sie in das Bild ein und ziehen Sie ein Fazit. Überlegen Sie anschließend, welche Schritte Sie umsetzen können.