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Viele von uns verbringen einen Grossteil ihrer Arbeitszeit in Gesprächen, ob im Jahresgespräch, in Meetings oder im Kundenkontakt. Und trotzdem: Viele Gespräche laufen ins Leere, wirken träge und enden mit Missverständnissen oder Frust. Der Grund ist selten fehlender Wille, sondern oft fehlende Gesprächstechnik. Dabei lässt sich Gesprächsführung trainieren und mit ein paar Prinzipien deutlich verbessern.

1. Aktives Zuhören

Zuhören bedeutet nicht, einfach still zu sein, sondern bewusst Aufmerksamkeit zu zeigen: Blickkontakt halten, Pausen zulassen, Interesse signalisieren, indem man nickt oder zustimmende Laute macht. Aber auch nachfragen. Wer aktiv zuhört, überprüft, ob er die Botschaft wirklich verstanden hat:
„Habe ich richtig verstanden, dass…?“ oder „Sie meinen also, dass…?“.
Verkaufsbeispiel:
Ein Kunde sagt: „Ihre Lösung ist mir zu teuer.“
Statt sofort Rabatte anzubieten, spiegelt die Verkäuferin zurück: „Habe ich Sie richtig verstanden, dass Sie vor allem auf das Preis-Leistungs-Verhältnis achten?“
So klärt sie, ob es wirklich am Preis liegt oder am fehlenden Nutzenverständnis. Die Frage mag banal klingen, doch dient dazu, die Hintergründe und Bedürfnisse des Kunden zu ergründen. Je besser der Kunde verstanden wird, desto höher ist die Chance auf ein erfolgreiches Gespräch.

2. Offene Fragen, die Raum zur Erklärung geben

Geschlossene Fragen („Passt das so?“) bringen meist kurze Antworten. Offene Fragen hingegen sind so aufgebaut, dass sie echte Einsichten bringen sollen. Sie beginnen mit was, wie, warum, wer und regen zum Nachdenken an.
Verkaufsbeispiel:
Statt zu fragen: „Sind Sie zufrieden mit Ihrem aktuellen Anbieter?“ (Antwort: Ja/Nein) besser:
„Was schätzen Sie an Ihrem aktuellen Anbieter?“ und „Wo wünschen Sie sich Verbesserungen?“
Das liefert wertvolle Informationen, auf die das Gespräch aufbauen kann.

3. Respektvolle Kommunikation 

Respekt in Gesprächen zeigt sich nicht in grossen Worten, sondern im Umgang miteinander: zuhören, ausreden lassen, Beobachtungen von Bewertungen trennen, Kritik sachlich äussern.
Verkaufsbeispiel:
Ein Kunde wird ungeduldig: „Sie haben mir das schon dreimal erklärt!“
Statt defensiv zu reagieren („Das stimmt doch gar nicht!“), antwortet der Verkäufer respektvoll:
„Verstehe, dass das frustrierend wirkt. Lassen Sie uns gemeinsam schauen, wo noch Unklarheiten sind.“
So bleibt er beim Thema und verhindert eine Eskalation.

4. Glasklare Kommunikation 

Viele Missverständnisse entstehen durch Unschärfe. Wer klar kommuniziert, spart Zeit und Nerven: kurze Sätze, klare Fakten, direkte Erwartungen.

Verkaufsbeispiel:
Statt: „Wir melden uns bald mit einem Angebot“ besser:
„Sie erhalten unser schriftliches Angebot bis Mittwochabend. Wir rufen Sie dann Donnerstagvormittag an, um Ihre Fragen zu klären.“
So weiss der Kunde, was er erwarten kann und nimmt das Unternehmen als zuverlässig wahr.

Ob Mitarbeiter- oder Verkaufsgespräch: Gute Gesprächsführung ist keine Nebensache, sondern das Herzstück von Führung und Kundenbeziehungen. Wer zuhört, Fragen stellt, respektvoll bleibt und klar kommuniziert, gewinnt Vertrauen, verhindert Missverständnisse und sorgt dafür, dass Gespräche Ergebnisse bringen.

Wie fördert ihr in eurem Team eine starke Kommunikationskultur?

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