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Viele Menschen leiden unter Selbstzweifeln. Sie halten sich für unbegabt oder nicht liebenswert – selbst wenn es objektiv gesehen keinen Grund dafür gibt.

Selbstzweifel sind kein neues Phänomen. Schon im Jahr 1890 beschrieb der US-amerikanische Psychologe und Philosoph William James in seinem Lebenswerk The Principles of Psychology die Grundlagen von Selbstzweifeln und Selbstwertgefühl, welche bis heute Gültigkeit haben. – Selbstzweifel entstehen aus der Diskrepanz zwischen dem Real-Selbst und dem Ideal-Selbst. Sie sind das Ergebnis aus dem Vergleich zwischen Ist-Zustand und Soll-Zustand – wie man ist und wie man gerne wäre. Je grösser die Diskrepanz, desto grösser die Selbstzweifel.

Unsicherheiten, welche auftreten, wenn eine Prüfung schiefgelaufen ist, das Verhalten bei einem Festessen unangemessen war oder eine Liebe zerbrochen ist, sind völlig normal und sogar eine kostbare Gabe. Sie sind ein wichtiges Signal, das als Aufruf zur Reflektion verstanden werden kann. Im besten Falle können diese Selbstzweifel uns dazu bringen, beim nächsten Mal sorgfältiger zu arbeiten, weniger zu trinken oder der Beziehung mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Sie treiben uns voran und können das Beste aus uns herausholen. Sind also ein äusserst wichtiger Schutzmechanismus, eine wertvolle Ressource und werden in der Psychologie als konstruktiv bezeichnet.

Ihnen gegenübergestellt werden die destruktiven Selbstzweifel, welche uns nicht voranbringen, sondern uns hindern.

Im Alltagssprachgebrauch werden beide gerne in einen Topf geschmissen, was ihnen wohl den schlechten Ruf bringt.

 

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Quelle: Psychologie Heute, Mai 2019, S. 16-25

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