Das «Zimmer der Veränderung»

Arbeitsverlust, Homeoffice und auch Neustrukturierungen im Unternehmen sind Veränderungsprozesse und diese verlaufen selten geradlinig. Trotzdem haben Veränderungsprozesse eine innere Logik: Sie verlaufen in Phasen, welche die Konflikte beschreiben, die Menschen bei Veränderungen durchleben.

Diese Phasen können als vier Zimmer dargestellt werden.

1. Das Zimmer der Verleugnung

Die erste instinktive Reaktion ist ein grosses NEIN und wird von starken Emotionen begleitet wie Wut, Aggression, Schuldzuweisungen oder Eifersucht. Oft wird das Alte in dieser Phase geradezu in den Himmel gepriesen und es erscheint besser als es je war. Es gibt jedoch keinen Weg zurück ins Zimmer der Zufriedenheit.
In dieser Veränderungsphase gilt es, die Widerstände ernst zu nehmen.

2. Das Zimmer der Verwirrung

Zurück ist keine Möglichkeit mehr, wie es weitergehen soll ist jedoch auch nicht klar. Wir fühlen uns zwischen Stuhl und Bank. Emotionen wie Angst, Ambivalenz, Misstrauen und Unsicherheit herrschen. Menschen in dieser Phase verlieren oft ihre Selbstsicherheit, sind ratlos und sehen keine Zukunft. Es geht vorerst um ein endgültiges Abschiednehmen vom Alten. Später werden – vorerst zaghaft – Lösungsmöglichkeiten gesucht, Abklärungen gemacht und Für und Wider gegeneinander abgewogen.

3. Das Zimmer der Erneuerung

Wer die Veränderung akzeptiert und das Alte verabschiedet hat, hat den Weg zum Zimmer der Erneuerung entdeckt. Hier beginnt der Glaube an die Realisierbarkeit von Möglichkeiten und Wege werden plötzlich sichtbar. Das Selbstbewusstsein kehrt zurück, das Leben ist wieder lebenswert. Jetzt geht es um Umsetzung, um konkrete Massnahmen. Selbstvertrauen, Tatkraft und Energie sind spürbar und eine Ausrichtung auf ein Ziel ist da. Das heisst jedoch nicht, dass das Zimmer der Verwirrung nicht auch ab und zu wieder aufgesucht wird, aber das Neue hat schon genug Boden und der „Point of no Return“ ist längst überschritten.

4. Zimmer der Zufriedenheit

Ein Blitz hat etwas Bedrohliches, aber aus der Distanz betrachtet auch oft etwas Heilendes. Kräfte wurden für die notwendige Veränderung und Erneuerung freigesetzt. Für viele Erschütterungen, welche die Veränderung mit sich gebracht hat, sind wir im Nachhinein dankbar, denn sonst hätten wir uns nicht in Bewegung gesetzt.