Eine überzeugende Stimme hat Gewicht. In jeder Situation und Präsentation. Wenn der gesamte Auftritt auf die Stimme oder ein kleines Fenster auf dem Bildschirm reduziert ist, kommt der professionellen Stimmführung noch mehr Bedeutung zu.
Die wichtigsten Expertentipps für mehr Ausstrahlung in der Stimme:
1. Kein Kaltstart am Morgen
Die Stimme braucht Zeit, um wach zu werden. Bis zu drei Stunden. Das sollten Sie bedenken, wenn Sie ein wichtiges Jobinterview oder eine Videokonferenz am Morgen vereinbaren.
Dass Sie vielleicht schon Sport gemacht haben und frisch geduscht, korrekt gescheitelt und mit einer heissen Tasse Kaffee rechtzeitig vor dem Bildschirm sitzen, zählt im Hinblick auf Ihre Stimme nur bedingt. Helfen Sie Ihrer Stimme, mit einigen kleinen Übungen, vor wichtigen Gesprächen Gewicht und die ideale Tonlage zu finden.
2. Leidenschaft dank Lieblingsmusik
Sobald wir leidenschaftlich über ein Thema sprechen, gewinnt unsere Stimme an Dynamik und Volumen. Auch die Sprachmelodie variieren wir automatisch stärker bei Themen, die uns am Herzen liegen. Da wichtige Themen oft, aber nicht immer mit persönlicher Leidenschaft verbunden sind und bisweilen auch Angst mit im Spiel ist, hilft ein kleiner Trick, der sich allerdings im Homeoffice leichter darstellen lässt: Lieblingsmusik an, laut, lauter, noch lauter und hemmungslos dazu tanzen und mitsingen.
Die stille Variante fürs Büro oder andere Umgebungen: Die mentale Einstimmung. Freuen Sie sich auf das Gespräch. Selbst wenn ein sehr schwieriges Gespräch vor Ihnen steht — sehen Sie es als Chance, Ihren Standpunkt einbringen zu können, Neues zu erfahren, eine Klärung zu erhalten. Trainieren Sie Ihr Gehirn wie ein Sportler, diese positive Einstellung anzunehmen und sich darauf zu freuen, dass es nun endlich «losgeht».
3. Nutzen Sie Ihren Auftritt
Einige Menschen, die sehr viel zu sagen haben, sind eher zurückhaltend und lieben es nicht, im Vordergrund zu stehen. Heinke Kirzinger, die Leiterin des Stimmzentrums der Universität Dortmund sagt «Stimmtraining ist Persönlichkeitsentwicklung».
Stillere Menschen erlauben es sich oft nicht, präsent zu sein und stimmlich Raum einzunehmen. Sie tendieren dazu, nach kurzer Zeit wieder den «Raum» zu verlassen, anstatt bis zum Ende mit ruhiger Stimme den Raum besetzt zu halten.
Für Menschen, die nicht zur Kategorie «Hoppla, jetzt komm ich» gehören, sind Telefon- oder Videokonferenzen daher bisweilen eine Qual. Sind sie nach notorischen Vielrednern endlich an der Reihe oder haben sie sich erfolgreich über die jeweils etablierte Regel zu Wort gemeldet, fassen sie sich meist kürzer als notwendig und lassen sich leicht unterbrechen.
Whatever it takes: Nutzen Sie Ihre Chance zu sprechen und kürzen Sie Ihren Redebeitrag nicht aus übertriebener Rücksichtnahme auf die anderen Teilnehmer in einer Art Selbstzensur. Weisen Sie andere, die Sie unterbrechen, höflich, aber sehr bestimmt zurecht, dass Ihr Redebeitrag noch nicht zu Ende ist. Anderenfalls ärgern Sie sich noch Stunden danach, im entscheidenden Moment nicht alle Argumente vorgebracht zu haben. Es ist der Moderator der Telefonkonferenz, der für einen ausgeglichenen Anteil der Redebeiträge sorgen muss, niemand anderes.
4. In der Pause liegt die Kraft
Das gilt in besonderem Masse für die Stimme. Hektisches Schnellsprechen ist fast gleichzusetzen mit einer Nichtteilnahme. Die Zeit hätten Sie sich sparen können. Ihre Inhalte kommen nicht an. Weniger und ruhiger ist mehr.
Pausen zwischen möglichst kurzen Sätzen sind essentiell. Falls unkonzentrierte oder durch Multitasking abgelenkte Teilnehmer meinen, Ihre Sprechpause wäre das Ende Ihres Redebeitrags: Siehe Punkt 3.
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