Skip to main content

Führungsfehler Nr. 3: Bewerten Sie die Work-Life-Balance nicht über

Work-Life-Balance? Das wird total überbewertet. Ein guter Mitarbeiter ist stets zur Stelle, schuftet Überstunden und notfalls auch am Wochenende. Wer nicht jeden Tag mindestens eine Stunde länger bleibt, wird im Feedbackgespräch dafür getadelt. Befördert werden eh nur die Angestellten mit wirklicher Motivation und 200 Überstunden. Falsch!

Richtig: Die Zeiten, in welchen die Mitarbeiter um ihre Jobs fürchteten und ihr gesamtes Privatleben aus der Angst des Jobverlustes heraus geopfert haben, sind vorbei. Alle aktuellen Studien belegen: Die Work-Life-Balance wird immer wichtiger. Überstunden sind in Ordnung, wenn sie eine Ausnahme sind. Ansonsten werden der Krankheitsstand und die Fluktuationsrate in Ihrer Abteilung beziehungsweise in Ihrem Unternehmen stetig ansteigen.

Dass das als „Modekrankheit“ verschriene Burnout-Syndrom in den letzten Jahren so rasant zugenommen hat, kommt schließlich nicht von ungefähr. Chronischer Dauerstress, die zunehmende Komplexität der Aufgabenfelder, unausgewogene Work-Life-Balance: Dies sind nur einige der Ursachen für die Erkrankung. Hinzu kommt, dass Mitarbeiter, die unter Dauerstress arbeiten, zahllose Überstunden anhäufen und zu wenig schlafen, schlichtweg weniger effizient und qualitativ schlechter arbeiten. Klar, wir sind schließlich keine Maschinen. Wenn Sie wirklich gute Mitarbeiter haben und halten möchten, müssen Sie dafür sorgen, dass sie glücklich sind. Und dazu gehört nun einmal die ausgewogene Work-Life-Balance. Führen Sie flexible Arbeitszeitmodelle oder Home-Office-Zeiten ein. Behandeln Sie zudem alle Mitarbeiter im Team als gleichwertig. Wenn Sie Überstunden einfordern, dann von allen Beteiligten. Hin und wieder ist das durchaus erlaubt, stärkt sogar den Teamgeist und Zusammenhalt.

Führungsfehler Nr. 4: Selbstständigkeit ist ein Tabu für Ihre Mitarbeiter

Sie sind der Chef also behalten Sie auch die Kontrolle. Als Führungskraft müssen Sie stets alles im Blick haben. Schließlich tragen Sie ja auch die Verantwortung, wenn einer Ihrer Mitarbeiter einen Fehler macht, der das Unternehmen hinterher vielleicht viel Geld oder einen großen Auftrag kostet. Also betreiben Sie effektives Mikro-Management, kontrollieren Sie alle Arbeitsschritte Ihrer Mitarbeiter und überprüfen Sie jedes Ergebnis einer delegierten Aufgabe haargenau. Falsch!

Richtig: Mit dem Mikro-Management erreichen Sie prinzipiell nur,

  • dass Ihre Mitarbeiter das Gefühl haben, Sie trauen ihnen nichts zu.
  • dass Ihre Angestellten früher oder später absolut demotiviert sind.
  • dass Sie selbst keine Zeit mehr für Ihre eigene Arbeit haben.
  • dass Ihre Mitarbeiter eine anspruchsvollere Stelle suchen werden.

Ein Unternehmen hat seine Arbeitnehmer ja schließlich aus dem Grund angestellt, dass es durch das Modell der Arbeitsteilung effizienter, schneller und besser arbeiten und dadurch bessere Ergebnisse liefern kann. Jeder Angestellte ist daher in seinem Arbeitsgebiet zu einer Fachkraft geschult, entweder durch eine Ausbildung, ein Studium oder die langjährige Berufserfahrung. Zudem sehnt sich jeder Mensch nach Freiraum und Selbstverantwortung. Geben Sie Ihren Mitarbeitern diesen Freiraum und diese werden motivierter arbeiten, bessere Ergebnisse liefern und zufriedener sein. Dies zieht eine Senkung der Fluktuationsrate nach sich. Als Führungskraft sollten Sie nämlich vor allem eines können: auf die Fähigkeiten Ihrer Mitarbeiter vertrauen. Lernen Sie deshalb zu delegieren anstatt zu kontrollieren.

Führungsfehler Nr. 5: Ihre Zeit ist knapp

Weil Sie so sehr mit Ihrem Mikro-Management beschäftigt sind, haben Sie nicht auch noch die Zeit, um sich die Sorgen und Nöte Ihrer Mitarbeiter anzuhören. Sie sind ja schließlich nicht ihr Therapeut und auch keine Berufsberatungsstelle. Für solche Belange gibt es andere Instanzen im Unternehmen. Den Betriebsrat zum Beispiel. Falsch!

Richtig: Als Führungskraft liegt Ihre Hauptaufgabe – ich möchte es noch einmal betonen – in der erfolgreichen Führung Ihrer Angestellten. Nachdem Sie sich ja nun hoffentlich vom Mikro-Management verabschiedet haben, bleibt Ihnen daher wieder Zeit für Ihre eigentliche Grundaufgabe: Stehen Sie für die Belange Ihrer Mitarbeiter zur Verfügung, egal ob für Fragen, Konflikte oder Ideen. Dadurch werden in Zukunft weniger Fehler passieren, die ansonsten viel Zeit für die Korrektur benötigen. Zudem werden Ihre Angestellten schlichtweg zufriedener sein, weil ihnen zugehört wird und sie sich ernst genommen fühlen. Am besten setzen Sie feste Zeiten, zu welchen Sie jeden Tag für Ihre Mitarbeiter zur Verfügung stehen und kommunizieren diese entsprechend. Eine Möglichkeit ist das einfache aber wirksame „Tür-auf-Tür-zu“-Prinzip.

 

Möchten Sie noch mehr zum Thema Führung erfahren? – www.eckert-seminare.ch – für mehr Erfolg!

Quelle

WordPress Cookie Notice by Real Cookie Banner