Ihr eigener Aktionsschritt gegen die Abwehrhaltung
Warum ist interne Beobachtung so wichtig? „Die meisten von uns sind mit der eigenen Angst nicht ausreichend im Einklang, um etwas dagegen unternehmen zu können, bis es dann zu spät ist“, sagt Tamm. „Wenn wir wissen, was unsere Anzeichen der Abwehrhaltung sind, können wir sie zu unserem eigenen persönlichen Frühwarnsystem umfunktionieren. Ich habe zum Beispiel bemerkt, dass ich, wenn ich defensiv werde, schneller atme, viel lauter spreche und mich gewöhnlich sehr missverstanden fühle.»
Die Erstellung Ihres eigenen Warnsystems umfasst drei einfache Schritte: Achtsam sein, handeln und loslassen. Wann immer Sie eines Ihrer eigenen Warnzeichen erkennen – zum Beispiel zwanghaftes Denken oder Verwirrung – geben Sie sich selbst gegenüber zu, dass Sie defensiv werden und sagen Sie zu sich selbst «Ich merke, dass ich in die Abwehrhaltung komme». Dies ist äußerst wichtig. Tamm weist darauf hin: „Wenn Sie nicht merken, dass Sie in die Defensive gehen, werden Sie keine anderen Maßnahmen ergreifen.»
Als nächstes verlangsamen Sie Ihre Physiologie in irgendeiner Weise. Das könnte bedeuten, ein paar tiefe Atemzüge zu nehmen, sich bewusst zu werden, dass Sie mit den Füßen auf dem Boden stehen, oder – wenn Sie können – spazieren gehen. Ihre Aufmerksamkeit nach außen zu richten, ist so, als würden Sie einen Reset-Knopf auf Ihrer Abwehrhaltung drücken. Versuchen Sie gleichzeitig zu beobachten, was Sie sich selbst sagen. Wenn Sie merken, dass Sie sich wegen Ihrer Abwehrhaltung oder wegen Ihrer fehlenden Gelassenheit kritisieren, fragen Sie sich: „Hilft mir das jetzt gerade? Welches Verhalten wäre hilfreicher?“
Schaffen Sie dann einen Aktionsschritt, um jeglichem Schaden entgegenzuwirken, den Ihre Abwehrbereitschaft verursachen könnte. Wenn Sie typischerweise ruhig werden und schmollen, können Sie sich stattdessen entscheiden, eine Frage zu stellen oder Ihre Gefühle mitzuteilen. Eine Möglichkeit ist, eine psychologisch sichere Umgebung für sich selbst – und für andere – zu schaffen. Zum Beispiel dadurch, dass Sie Ihre Verletzlichkeit demonstrieren. Dies kann erreicht werden, indem Sie beispielswiese sagen „Ich habe das Gefühl, dass ich hier in die Defensive gehe. Lassen Sie mich mal einen Schritt zurücktreten“. Oder, wenn Sie beginnen Ihre Teamkollegen mit Informationen zu bombardieren, um Ihren Standpunkt zu beweisen, könnten Sie bewusst 15 Sekunden lang pausieren und andere zuerst zu Ende sprechen lassen.
Wenn Sie Ihren Aktionsschritt getan haben, werden Sie feststellen, dass es Ihnen leichter fällt, Ihre Abwehrhaltung loszulassen und die Situation – und Ihre Mitarbeiter – mit frischeren, ruhigeren Augen zu betrachten. Üben Sie Ihren Aktionsschritt, bis er automatisch wird, rät Tamm. Und: Seien Sie geduldig! Ihre Abwehrhaltung wahrzunehmen und zu managen, erfordert Übung. Suchen Sie sich Gelegenheiten – vielleicht mit Ihrer Familie oder mit Freunden -, in denen Sie Ihre Aktionsschritte üben können, damit Sie bereit sind, wenn es dann ernst gilt. «Denken Sie daran», sagt Tamm: „Wenn Sie ‘nicht-defensiv’ bleiben, sind Sie effektiver“.
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