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Vorgesetzte, die ihren Job als Service für die Angestellten begreifen, erzielen nachweislich bessere Ergebnisse.

Ach, das klassische Chef*innenbild des 20. Jahrhunderts: Befehle bellen, für Zucht und Ordnung sorgen, nach oben buckeln, nach unten treten, hart durchgreifen – Stromberg lässt grüßen. Dass das weder zeitgemäß noch effektiv ist, sollte sich inzwischen zumindest vage bis in die hinterletzte Butze rumgesprochen haben.

Dennoch überlebt in vielen Unternehmen der hierarchisch-autoritäre Stil. Folge: Angestellte fühlen sich geknechtet, sind nicht engagiert und trauen sich weder Kritik noch Vorschläge anzubringen. Irgendwann geben sie auf. „Menschen kündigen dann wegen Chefs, wenn Anerkennung, Rückendeckung, Feedback oder Unterstützung für Entwicklung fehlen […] vor allem aber oft bei unkontrolliertem Verhalten – also ungehobelt, unflätig, herabwürdigend“, sagte mir vor einiger Zeit die Karriereberaterin Petra Barsch.

Dabei wäre eine empathische, integre Führung, die sich als Dienstleistung für die Mitarbeitenden versteht, eine ebenso simple wie Erfolg versprechende Lösung. Ja, wirklich. Niemand muss schreien und Mitarbeitende das Fürchten lehren, um Ziele zu erreichen. Im Gegenteil.

Niemand muss schreien und Mitarbeitende das Fürchten lehren, um Ziele zu erreichen. Im Gegenteil.

Hart? Nee, lieber herzlich

Wichtig seien laut Dr. Lee daher vor allem zwei Dinge: Vertrauen und Fairness. Und das ist logisch: Wer dem*der Chefin vertraut und sich gerecht behandelt fühlt, hat im Joballtag mental deutlich weniger mit Existenz- und Versagensangst, Druck und Stress zu kämpfen und kann folglich deutlich mehr Ressourcen für die Arbeit aufwenden, ist fokussierter, kreativer und kann sich besser entwickeln. Die Vorstellung, eine Führungskraft müsse Durchsetzungsvermögen durch Autorität und Härte zeigen, ist also überholt – hält sich jedoch leider in vielen Unternehmen noch immer hartnäckig; sie tun sich schwer mit einem entsprechenden Kulturwandel und geben oft alte, hierarchische Muster weiter. Anders gesagt: Pöbelboss mit Beißerqualitäten befördert ähnlich gestrickten Pöbelboss und so weiter – the circle of Schrei.

Sanfte Führung lohnt sich auch für Vorgesetzte

Dabei wächst bei einem freundlichen Führungsstil auch die Loyalität zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitenden. Ein*e Chef*in, der*die nicht nur kompetent ist, sondern auch die Angestellten gut behandelt und sich in Krisensituationen vor sie stellt, kann in den meisten Fällen darauf zählen, dass ihm*ihr ebenso Respekt und Vertrauen entgegengebracht werden.

Die freundliche, sanfte Art der Führung lohnt sich also in jedem Fall – nicht nur unternehmerisch in Sachen Produktivität und Output, sondern auch zwischenmenschlich.

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Quelle

 

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