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In der Kommunikation lauern viele No-Gos, die harmlos wirken. Trotzdem können sie sehr negative Emotionen auslösen. Besonders Führungskräfte können mit unbedachten Formulierungen gegenüber dem Team schnell unsympathisch oder unprofessionell wirken. Dieser Imageschaden ist später nur mit sehr viel Aufwand zu korrigieren. Achte deshalb besser auf folgende No-Gos und erfahre, wie es ganz einfach besser geht.

No-Gos lauern bereits in der Ansprache

Chefs verwechseln gerne das „Wir“ mit dem „Ich“. Das ist besonders dann kritisch, wenn du als Chef die Leistung deines Teams präsentierst. Dabei solltest du auf jeden Fall auf die „Ich“-Form verzichten. Andernfalls entsteht schnell der Eindruck, dass du dich mit fremden Federn schmückst.
Auch eine namentliche Erwähnung tut in diesem Beispiel nicht weh und zeigt deine Wertschätzung für das Team. Das kann dann so klingen: „Ich bin sehr stolz auf die tolle Leistung des Projektteams. Vielen Dank!“

No-Go: Verallgemeinerungen 

Folgende Formulierungen hast du bestimmt schon oft gehört:

  • Das haben wir schon immer so gemacht.
  • Das wird nie funktionieren.
  • Kein Kunde wird so was jemals haben wollen!
  • Ich hab noch nie erlebt, dass du pünktlich warst.

Diese Aussagen stellen eine plumpe Art der Manipulation dar, da von Einzelfällen auf eine große Masse geschlossen wird. Solche Sätze sind für dich als Chef zusätzlich schwierig, weil sie meistens leicht zu kontern sind. Woher willst du denn eigentlich wissen, ob die Kunden dies und das nicht wollen?
Bei solchen Formulierungen kommst du als Chef schnell in Bedrängnis, wenn du diese Behauptungen nicht belegen kannst.

Wie es besser geht: Auch wenn du den Eindruck hast, dass ein Vorhaben unsinnig ist, gilt es diesen Eindruck wertschätzend und respektvoll zu kommunizieren. „Vielen Dank für den Vorschlag. Allerdings habe ich durch meine letzten Kundenbesuche den Eindruck, dass momentan mehr XY gefragt ist!“

No-Go: Aufschieben

Im Meeting kommt es gerne mal zu spontanen Ideen von Mitarbeitern. Nicht alle passen in die aktuelle Agenda. Schnell antworten Chefs dann:

  • Nein… Nicht jetzt.
  • Das können wir irgendwann mal machen.
  • Das machen wir später.

Aber wann ist denn „später“? Diese Formulierungen sind sehr unpräzise und führen zu Frust bei den Mitarbeitern, weil sie sich nicht ernst genommen und wertgeschätzt fühlen.

Wie es besser geht: Wenn es im Moment nicht passt, benenne lieber einen festen Termin, um in Ruhe über die Ideen deines Mitarbeiters zu sprechen. „Vielen Dank für die Idee. Allerdings haben wir jetzt den Fokus auf X. Lass uns diesen Punkt gerne heute Nachmittag besprechen. Ich habe ab 15.00h Zeit für dich!“

No-Go: Ungenauigkeiten  & Konjunktive

  • Wir müssten das Thema XY bald mal angehen!
  • Da müsste man sich mal drum kümmern.

Ach ja? Wer denn? Und wann? Mit wem? Und wie genau? Diese Formulierung ist für eine Führungskraft wirklich ein absolutes No-Go! Sie zeigt, dass der Chef eigentlich keine Ahnung hat, wie er sein Team führen soll. Für Führungskräfte ist es enorm wichtig, die eigenen Entscheidungen präzise und mit einer Priorität zu treffen. Wenn du nicht genau entscheidest, ob, wie, wann und von wem etwas gemacht werden soll, verunsichert das deine Mitarbeiter. Es fehlt ihnen an Orientierung. Sei also so präzise wie möglich.

Wie es besser geht: Ein Konjunktiv wird gerne genutzt, wenn eben aktuell noch nicht klar ist, wie, wann und von wem etwas erledigt werden soll. Das kannst du als Vorgesetzter ruhig offen ansprechen. „Ja, du hast recht, das ist ein wichtiger Punkt, der verbessert werden muss. Ich habe momentan nur noch keine Idee, wie, wann und von wem das gemacht werden kann. (Jetzt kannst du wählen, wie du weitermachen möchtest)
Option 1: Martina, dir ist es ja aufgefallen, was empfiehlst du mir dazu?
Option 2: Ich mache mir aber bis zu unserem nächsten Teammeeting Gedanken, mit welcher Priorität wir das Thema angehen.“

Auch Bagatellisieren ist ein No-Go!

Ein weiteres No-Go in der Kommunikation für Führungskräfte sind Bagatellisierungen, die gerne als Antwort auf Sorgen oder Einwände genutzt werden:

  • „Ja, das ist aber nicht so wichtig.“
  • „Darauf kommt es jetzt nicht an.“

Mit solchen Aussagen werden die Mitarbeiter nicht ernst genommen. Selbstverständlich ist in einer Besprechung die Agenda der rote Faden der Diskussion. Trotzdem sind Sorgen und Einwände nicht mit einem Satz aus der Welt geschafft. Erst recht nicht, wenn dieser Satz ein kommunikatives No-Go ist. In der Praxis schlucken Mitarbeiter diesen Bemerkung wie eine Ohrfeige. Sie ziehen sich zurück und besprechen ihre Sorgen und Vorbehalte hinter deinem Rücken. Im schlimmsten Fall kippt dadurch sogar die Stimmung im gesamten Team und dein Standing als Führungskraft wird stark beschädigt.

Wie es besser geht: Besser ist es, wenn du den Input wertschätzend aufnimmst und entweder eine Option für ein späteres Gespräch anbietest, oder um Akzeptanz / Verständnis bittest. „Ich verstehe, dass du bei dieser Veränderung besorgt bist! …
Option 1: Lass uns das gerne heute ab 15.00h besprechen. Ich komme dann zu dir!
Option 2: Bitte versuch dich trotz deiner Zweifel erstmal darauf einzulassen und probiere den neuen Weg aus!“

Sei gespannt auf Teil 2 der Reihe No-Gos am 10. November

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Quelle

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