Es gibt bessere und schlechtere Führungspersonen. Es gibt fünf Phrasen, die du nicht benutzen solltest, wenn du zur ersten Kategorie gehören willst.
Gute Führungskräfte werden letztlich durch das definiert, was sie tun – und durch das, was sie sagen. Sie sollten inspirieren, motivieren, für Klarheit und Fokus sorgen und ein Gefühl für den Auftrag und das Ziel des Unternehmens vermitteln. Sollten. Denn nicht selten kommt es vor, dass die vorgesetzte Person zwar das Herz am rechten Fleck hat, aber entweder aus Gewohnheit, durch Un- oder falsches Wissen oder ohne überhaupt gross nachzudenken Dinge sagt, die das Team verunsichern oder demotivieren.
Diese fünf Beispiele haben wir für dich zusammengesucht:
«Ich verstehe Sie schon, aber…»
Bei dieser Aussage verhält es sich gleich wie bei «Ich bin ja kein Rassist, aber…» – Der Teil, der nach dem «aber» kommt, annuliert in der Regel den vorherigen Teil. Oder simpler: «Kommt ein Aber im Satz, ist alles vor diesem Wort gelogen.»
Daten und Fakten
Doch der «aber»-Satz ist dafür überhaupt keine gute Idee. Denn er wirkt unehrlich oder undurchdacht. Denn würdest du das Anliegen verstehen, wärst du aus Sicht des Fragenden natürlich einverstanden. Doch bist du es nicht, folglich kann der Teil vor dem «aber» nicht stimmen.
Wenn du mit etwas nicht einverstanden bist, erklär es und begründe es logisch, mit Daten und Fakten. Das wirkt kompetenter, schafft Vertrauen und weckt auch Verständnis auf der anderen Seite.
«Das dauert nur…»
Wenn du jemanden um etwas bittest oder jemandem einen Auftrag erteilest, versuche nicht, es der Person schmackhafter zu gestalten, indem du betonen, dass die Angelegenheit ja «nur» ein paar Minuten dauert.
Denn so klingt es, als wäre die Aufgabe erstens unwichtig, weil es ja ganz rasch geht, und andererseits, als fühltest du dich selbst zu gut dafür und schiebst es einfach auf einen Untergebenen ab.
Warum und für wen
Mach der Person den Auftrag lieber schmackhaft, indem du den Effekt erklärst. Sag, warum eine Aufgabe wichtig und sinnvoll ist, und was das dem Kunden, dem Lieferanten, einem Mitarbeiter oder wem auch immer nützt. Weil jede Aufgabe wichtig sein sollte, egal wie schnell oder einfach sie zu erledigen ist.
«Beruhigen Sie sich.»
Ganz ehrlich, hat sich schon jemals jemand (ob Partnerin oder Partner, Familienteil oder sonst wer) beruhigt, nur weil du der Person gesagt hast, sie solle sich beruhigen?
Eben. Die Phrase trägt eher dazu bei, dass die Person sich und ihre Sorgen nicht ernstgenommen fühlt, was definitiv keine deeskalierende Wirkung hat.
Einfühlsam und bestätigend
Höre stattdessen zu. Sei einfühlsam. Nicke an den richtigen Stellen. Die Bestätigung der Gefühle eines anderen Menschen bedeutet nicht, dass Sie mit seinen Gefühlen einverstanden sind; es bedeutet nur, dass du verstehst, dass er so fühlt, wie er sich fühlt.
So wird sich die Person schlussendlich beruhigen, wenn sie ihrem Ärger genügend Luft gemacht hat. Und dann könnt ihr beginnen, zusammen an einer Lösung zu arbeiten.
«Da haben Sie sogar recht.»
In diesem Beispiel geht es um das Wort «sogar», aber eigentlich noch um viel mehr, nämlich um das sogenannte Rückhand-Lob. Das ist – wenn es erkannt wird – ziemlich beleidigend, kommt aber viel häufiger vor, als man meint.
«Sie haben recht» sind wahrscheinlich die schönsten drei Worte im Leben eines Angestellten, die er von seinem Vorgesetzten zu hören bekommen kann. Das «sogar» impliziert jedoch, dass Sie von der Tatsache, dass die andere Person recht hat, überrascht sind, weil sie ihr das nicht zugetraut hätten. Auch wenn Sie es höchstwahrscheinlich nicht so meinen, aber so ruiniert man ein Lob.
Taktvoll und mit Gefühl
Oder vielleicht bist du sogar überrascht, weil die Person noch nie etwas Durchdachtes von sich gegeben hat. Aber auch dann versteck diese Überraschung gefälligst. Denn damit verletzen du das Gegenüber bloss. Das Ziel des Lobes sollte es aber sein, zu belohnen, Anerkennung zu zeigen und zu ermutigen.
«Letzendlich…» oder «Letzten Endes…»
Häufig wird die Phrase dafür benutzt, um etwas zu diktieren. Etwa dann, wenn Sie ihren Chef fragen, warum Sie etwas machen sollen, und er mit «Ist so, weil ist so. Bleibt so, weil war so», antwortet, was, falls er mal Militärdienst geleistet hat, gar nicht mal so unwahrscheinlich ist.
Begründen und erklären
Solche hohlen Phrasen sind nicht nur eine extrem nervige und unbefriedigende Antwort, man fühlt sich als Fragesteller auch alles andere als ernst genommen, wenn man eine – zumindest für sich selbst – relevante Frage stellt und dann so abgetan wird. Und solche Gefühle wollen Sie als gute Führungsperson ja nicht vermitteln. Darum sollten Sie, um zu erklären, warum eine Idee Sinn macht, warum ein Prozess sich ändern sollte, eine Begründung liefern können. Und zwar eine ernstzunehmende und vernünftige.
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