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In Krisen sollten Führungskräfte besonders darauf achten, wie sie kommunizieren. Denn unbedachte Worte können das Team unnötig verunsichern. Vier typische Fehler – und wie Sie sich besser ausdrücken.

Gerade in einer Krise sollten Führungskräfte sich vor Augen führen, dass schon kleine Worte einiges lostreten können. In ihrem Buch „Führen in der Krise“ geben die Autorinnen Astrid und Silke Sichart Tipps, welche Formulierungen und Floskeln Führungskräfte sich in der Krisenkommunikation verkneifen sollten.

Aber
In Sätzen wie „Das ist ein guter Vorschlag, aber …“ oder „Dieses Ziel haben wir schon erreicht, aber …“ eliminiert das „Aber“ das Lob aus dem ersten Teil. Hängen bleibt bei Mitarbeitern nur die Kritik, die nach dem „Aber“ folgt.

Eine Lösung: Ersetzen Sie „aber“ durch „und“. Indem sie die Satzteile so verbinden, stellen Sie Lob und Kritik gleich: „Das ist ein guter Vorschlag, und ich möchte hinzufügen …“.

Verneinungen
„Unser Gehirn nimmt Verneinungen kaum bis gar nicht wahr“, schreiben die Sichart-Schwestern, die beide als Organisationsberaterinnen arbeiten. Wenn Führungskräfte sagen: „Das soll keine Kritik sein …“, bleibt nur ein Wort hängen: Kritik – und als solche wird die angesprochene Person das weitere Gespräch wahrnehmen.

Sie können diesen Effekt mit positiven Anmoderationen aushebeln. Sagen Sie beispielsweise: „Ich möchte Ihnen ein Feedback geben“ oder „Ich möchte Ihnen noch eine Anregung geben“.

Müssen
Wie jemand spricht, nehmen Menschen nicht nur über den Inhalt des Gesagten wahr, sondern auch unterbewusst – und alle Formen des Verbs „müssen“ gefallen dem Unterbewusstsein nicht sonderlich. „Bei ,müssen‘ berauben wir uns unserer Selbstbestimmung und Autonomie“, schreiben die Autorinnen. Besser funktionieren Formulierungen wie: „Ich möchte …“ oder „Lasst uns“ oder „Wir werden …“

Ehrlich gesagt
Das Unterbewusstsein kommt auch einer beliebten Floskel auf die Schliche, die oft als Vertrauensbeweis gemeint ist: die Einleitung einer besonders wichtigen oder klaren Ansage mit den zwei Worten „ehrlich gesagt“. Die kommt bei anderen schnell als das Geständnis an, sonst wenig Wert auf Ehrlichkeit zu legen.

Einzelne Worte und Formulierungen rutschen auch Kommunikationsprofis leicht durch. Die Autorinnen raten darum: Führungskräfte sollten eine andere Person bitten, ihre Ausdrucksweise zu beobachten – beispielsweise in einem Meeting – und im Anschluss Feedback zu geben. Oft kommen dabei mehrere Punkte zusammen, die verbessert werden können. Gehen Sie die Änderungen Schritt für Schritt an, indem Sie Priorisieren. Sie können sich beispielsweise vornehmen, ein bestimmtes Wort nicht mehr zu verwenden.

Der Körper redet mit

Was Haltung, Gestik und Mimik vermitteln, hat eine große Wirkung. Steht die Chefin mit hängenden Schultern vor ihrem Team, wird keine Aufbruchsstimmung aufkommen. Stattdessen kann ihr Auftreten wie Resignation daherkommen, auf die Mitarbeiter überspringen und sogar auf die Chefin zurückwirken – plötzlich fühlt sie sich tatsächlich resigniert. Denn unsere Körpersprache beeinflusst nicht nur andere, sondern auch uns selbst.

Quelle

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