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Daniel Sobhani, CEO Freeletics:

„Emotionale Hygiene“ hilft dabei, ausgeglichener zu handeln

Der Weg des Entrepreneurs oder der Entrepreneurin ist lang und steinig und der Erfolg kommt nicht einfach so über Nacht. Man muss gewillt sein, diesen Weg für einige Jahre zu gehen.

Möglicherweise nutzt man mein Beispiel als Inspiration: Organisation und zeitliche Planung des eigenen Denkens und Handelns sind für mich der Schlüssel, um mit den Herausforderungen des Entrepreneur-Daseins zurecht zu kommen. Ich nenne es emotionale Hygiene und mein Ansatz beruht auf fünf Säulen:

  1. Definiere Grenzen und investiere in Beziehungen abseits der Arbeit:

Um einen Zustand der Balance zu erreichen, muss man sich zugestehen, sich auch ab und an um sich selbst zu kümmern. Aus einem leeren Glas kann keiner trinken. Man muss Grenzen dafür definieren, wann gearbeitet wird und wann nicht. Und sich auch Gedanken darüber machen, wie man die Zeit investiert, in der nicht gearbeitet wird.

Mein Ansatz ist top-down. Wieviel Zeit brauche ich, um meine zwischenmenschlichen Beziehungen intakt zu halten? Wieviel Zeit brauche ich für mich selber? Der Rest geht an die Arbeit.

Konkret stehe ich um sechs Uhr auf, starte den Tag mit Selbstreflexion und arbeite dann bis ca. sieben oder acht Uhr abends, danach bin ich 100 Prozent offline und denke auch nicht mehr an die Arbeit. Samstags bin ich auch komplett offline und sonntags geht meine Arbeitswoche wieder los mit sechs bis acht Stunden Arbeit.

In der Zeit, die ich als offline definiere, versuche ich aktiv nicht an die Arbeit zu denken. Egal, was ich dann mache, ich stecke mein ganze Energie und Aufmerksamkeit in diese Tätigkeit und ziehe Kraft aus zwischenmenschlichen Beziehungen, die nichts mit der Arbeit zu tun haben.

  1. Suche aktiv nach den „ANTS“:

Sich um etwas zu sorgen, führt oft zu ANTS (Automatic negative thoughts). Gleichzeitig können ANTS Sorgen auslösen und auch befeuern. Diese „automatisch negativen Gedanken“ sind möglichst düstere Interpretationen davon, was uns passiert bzw. was uns passieren könnte. Ein Beispiel dafür ist ein Blick in die Zukunft, der uns die schlimmstmögliche Version aller potenziellen Szenarien zeigt. Das ist aber nicht nötigerweise das, was wir wirklich erleben.

Mit den richtigen Fragen, lässt sich hier relativieren: Welche Hinweise dafür gibt es, dass es tatsächlich so schlimm wird? Ist das ein unausweichliches Szenario oder nur eine von vielen Möglichkeiten? Gibt es eine andere Perspektive auf dieses Szenario? Welchen Rat würde ich jemand geben, der sich in dieser Situation befindet? Gleichzeitig kristallisieren sich durch die Beschäftigung mit ANTS letztlich die wirklich relevanten Probleme heraus, denen man dann besser die nötige Aufmerksamkeit widmet.

  1. Finde eine*n Mentor*in oder Ratgeber*in:

Der Arbeitsalltag eines oder einer CEO ist oft einsam. Man kann sich kaum jemandem ganz öffnen. Entweder, weil man eine professionelle Distanz wahren muss oder weil man seine Last nicht auf jemand anderen abladen möchte. Manchmal kann der oder die andere auch die volle Tragweite der Problematik gar nicht nachvollziehen.

Es hilft aber ungemein, eine Person zu haben, die schon gleichermaßen fordernde Situationen erlebt hat. Sie hat mit Sicherheit auch eine interessante und hilfreiche Perspektive, von der man lernen kann.

Abschließend noch eine letzte, aber sehr wichtige Sache: Ein Team zu haben, dem man vertrauen kann, ist die größte Entlastung, die es gibt.

Heute habe ich den Entrepreneur-Blues an den meisten Tagen gut unter Kontrolle. Das hat mich aber auch einiges an Zeit und Arbeit gekostet. Zeit, Arbeit und auch Anstrengungen, meine Taktiken und Routinen immer wieder anzupassen. Und an den Tagen an denen es mir nicht so gut gelingt?

An diesen Tagen erinnere ich mich selbst daran, dass ein großer Teil des Erfolgs dadurch erreicht wird, einfach sein Bestes zu versuchen und nicht aufzugeben.

Quelle

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