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In Zeiten der Veränderung und neuer Herausforderungen sind Menschen mehr denn je gefragt, kreativ zu werden und sich neue Lösungen und Ideen zu überlegen. Innovationsgeist und Inspiration ist etwas, was vor allem die Gründerszene auszeichnet und was vielleicht zum Wettbewerbsvorteil werden kann.

Pinterest und Business Punk haben die spannendsten Vertreterinnen und Vertreter aus der Gründerszene gefragt, was sie in Zeiten der Veränderung inspiriert und wie sie die Arbeitswelt und ihre Branche jetzt neu denken.

Den Start macht Daniel Sobhani, CEO Freeletics:

Wenn man als Tech-Startup erfolgreich sein will, muss man ein Problem lösen, das noch niemand gelöst hat. Oder wenigstens einen radikalen neuen Lösungsweg angehen, an den niemand glaubt. Man bewegt sich als dauerhafte*r Grenzgänger*in zwischen total genial und total bescheuert. Hundertprozentig sicher, auf welcher Seite der Linie man gerade agiert, kann man auch nicht immer sein.

Zusätzlich begegnet man noch jeder Menge Konkurrenz, entweder durch alteingesessene Unternehmen, die den Markt dominieren oder durch andere Startups. Hinzu kommen begrenzte Ressourcen und eine unsichere Zukunft. Die Chance ist vielleicht 1:100, dass dein Startup überlebt und vielleicht 1:10.000, dass daraus ein Unicorn wird.

Trotzdem muss man alles geben – Mitarbeiter*innen und Investor*innen erwarten Erfolge und auch die Familie und das private Umfeld haben gewisse Erwartungen.

In den letzten Monaten kamen auf Gründerinnen und Gründer mit der Corona-Pandemie eine Krise zu, für die es kein Skript und kein Template gibt, um sie durchzustehen. Die Ungewissheit wächst, auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schauen zu den Leader*innen und suchen nach Perspektiven. Gerade in der Krise ist Führungsstärke gefragt – das lässt den Druck auf Gründerinnen und Gründer noch stärker wachsen.

Das alles sind Dinge, über die in der Startup-Szene nicht oft gesprochen wird. Gründer*innen und CEOs markieren oft den Leitwolf, gefangen im dauerhaften „Selling-Modus“ und unfähig, Schwäche zu zeigen – wer weiß, die nächste Investment-Runde wartet vielleicht schon an der nächsten Ecke. Ein Blick hinter die Kulissen zeigt, diese Ängste sind nichts Ungewöhnliches in der Startup-Szene.

„Emotionale Hygiene“ hilft dabei, ausgeglichener zu handeln

Der Weg des Entrepreneurs oder der Entrepreneurin ist lang und steinig und der Erfolg kommt nicht einfach so über Nacht. Man muss gewillt sein, diesen Weg für einige Jahre zu gehen.

Möglicherweise nutzt man mein Beispiel als Inspiration: Organisation und zeitliche Planung des eigenen Denkens und Handelns sind für mich der Schlüssel, um mit den Herausforderungen des Entrepreneur-Daseins zurecht zu kommen. Ich nenne es emotionale Hygiene und mein Ansatz beruht auf fünf Säulen:

  1. Definiere, wer du bist: 

Meine Firma ist Teil meiner Persönlichkeit und ich investiere gerne jede Woche 75+ Stunden in sie. Darum mag das Folgende vielleicht widersprüchlich klingen, aber der erste Schritt zu emotionaler Hygiene war es, mich nicht ausschließlich als den CEO von Freeletics wahrzunehmen – sondern darüber hinaus als eine Person mit bestimmten Werten und Charaktereigenschaften, ein Familienmitglied, ein Ehemann, ein Freund und ja, auch der CEO von Freeletics. Aber eben nicht ausschließlich.

Tatsächlich wäre dieser Teil, wenn es hart auf hart kommt, vermutlich gar nicht so wichtig, wie die anderen genannten Aspekte. Das zu verstehen, hat mir die Augen geöffnet und mir gleichzeitig einen Abstand zu meiner Arbeit ermöglicht, der mich mit mehr Gelassenheit erfüllt.

  1. Liebe den Prozess und nicht den kurzfristigen Erfolg:

Gründer*innen und CEOs wollen erfolgreich sein und da bin ich keine Ausnahme. Ich spiele, um zu gewinnen. Aber ich werde das Entrepreneur-Spiel noch eine ganze Weile spielen. Denn es ermöglicht mir, an etwas Großem teilzuhaben. Es erlaubt mir, wertvolle Erfahrungen zu sammeln, Neues zu lernen und mit einem fantastischen Team zu arbeiten. Ich bin dankbar für diese Möglichkeit.

Die echten Herausforderungen sind die Situationen, in denen ich wirklich wachse. Indem ich Gefallen an diesem Prozess finde, macht mir meine Arbeit mehr Spaß und ich finde Motivation und Erfüllung in meinen Aufgaben – auch unabhängig vom (kurzfristigen) Erfolg.

Quelle

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