In zwischen geht man nicht mehr davon aus, dass nur die ersten Lebensjahre einen grossen Einfluss auf die Intensität haben, mit welcher Selbstzweifel erlebt werden, sondern auch spätere Lebenserfahrungen.
Eine gute Nachricht ist, dass spätere Lebenserfahrungen Selbstzweifel besänftigen können, wenn sie die Selbstachtung und das Selbstvertrauen stärken. So zum Beispiel die erste Liebesbeziehung, erste Joberfolge oder ein erfolgreicher Auslandsaufenthalt.
Hilfreich kann ein Gedankenexperiment sein, bei welchem eine Realitätsprüfung vorgenommen wird.
Stellen Sie sich folgende Fragen:
- Bin ich als Mensch wirklich weniger wert, wenn ich einen Fehler begangen habe?
- Würde ich einen Freund als weniger liebenswert ansehen, weil seine Freundin ihn verlassen hat?
Wer sich mit solchen Fragen beschäftigt, wird herausfinden, dass unser Wert als Mensch völlig unabhängig von äusseren Einflüssen ist. Der Wert der Person ist sogar unabhängig von ihrem Selbstwertgefühl – sonst wären ja alle Menschen, die sich minderwertig fühlen, tatsächlich weniger Wert.
Jeder Mensch ist zu jedem Zeitpunkt unermesslich wertvoll!
Die Ursprünge der eigenen Selbstzweifel kennen zu lernen und zu entdecken, dass der innere Kritiker keine böse Instanz ist, der einen fertig machen will, sondern eine warnende innere Stimme, die im Laufe der Biographie entstanden ist, kann sehr hilfreich sein. So können die Selbstzweifel als ein sehr engagierter kindlicher Aufpasser verstanden werden, der uns davor beschützen will, schmerzliche Erfahrungen zu wiederholen. So soll versucht werden, den inneren Aufpasser liebevoll in das innere Selbstbild zu integrieren.
Würden Sie gerne ein Coaching für einen anderen Umgang mit Selbstzweifeln machen? – www.eckert-seminare.ch– Für mehr Erfolg!
Quelle: Psychologie Heute, Mai 2019, S. 16-25