Kreativ-Workshops können unglaublich zäh sein. Design Studio ist anders: Die Methode macht Spaß – und bringt erstaunliche Ergebnisse.
Brainstormings, bei denen keinem was einfällt. Endlose Diskussionen, in denen jede Idee zerredet wird. Wer diese Probleme nur zu gut kennt, sollten es mal mit Design Studio probieren. Mit der Methode, die ihren Ursprung im Design Thinking hat, lassen sich konkrete Ideen in kurzer Zeit entwickeln. Der spielerische Ansatz bringt Spaß und stärkt den Teamgeist.
Besonders häufig kommt das Design Studio in der agilen Softwareentwicklung zum Einsatz. Im Silicon Valley sind das Design Studio und andere Techniken aus dem ‘Design Thinking’ sehr beliebt – bekannt ist beispielsweise, dass Apple und Tesla darauf schwören. Die Methode lohnt sich jedoch für alle, die im Team Ideen sammeln wollen – egal ob für neue Produkte, für Projekte oder weil sie ein Problem in der Firma lösen wollen.
Die optimale Gruppe für ein Design Studio
Die Methode eignet sich am besten für Gruppen von neun bis zwölf Personen.
Wie immer, wenn es darum geht, möglichst vielfältige Lösungen zu erarbeiten, gilt auch beim Design Studio: Die besten Ideen entstehen in interdisziplinären Teams. Hier treffen unterschiedliche Blickwinkel und Erfahrungen zusammen, das Fachwissen der einzelnen Teilnehmer ergänzt sich.
Ein guter Einfall ist auch, Menschen ins Design Studio einzuladen, die üblicherweise nicht an der Ideenfindung beteiligt sind. Das kann bei einer Produktentwicklung zum Beispiel jemand aus dem Kundenservice sein.
Das wird für ein Design Studio gebraucht
Papier und Stifte für alle Teilnehmer – mehr Material ist nicht nötig, um ein Design Studio zu starten. Die Papierbögen sollte man in acht gleichgroße Felder aufteilen (das geht beispielsweise ganz einfach, indem man das Blatt dreimal faltet und dann wieder aufklappt). Hilfreich ist auch ein Timer – ein klassisches Werkzeug für alle Design-Thinking-Workshops.
Was außerdem unverzichtbar ist: Alle Teilnehmer brauchen ein gemeinsames Verständnis vom Ziel des Design Studios. Daher ist eine kurze Einführung sinnvoll, die je nach Ziel des Workshops Fragen klärt wie: „Für welche Zielgruppe entwickeln wir das Produkt?“ oder: „Welches Problem wollen wir lösen?“. Diese Einführung kann entweder ein Teilnehmer übernehmen oder ein externer Moderator. Dieselbe Person sollte auch die Timings im Blick behalten.
So läuft ein Design Studio ab
Bevor es losgeht, wird die Gruppe in kleine Teams aufgeteilt – optimal sind interdisziplinäre Dreierteams. Diese arbeiten dann parallel und kommen nach der Gruppenarbeit wieder im Plenum zusammen.
Jedes Design Studio besteht aus drei Phasen:
- Ideen generieren
- Ideen verfeinern
- Ideen gemeinsam ausarbeiten
Wer mit agilen Methoden vertraut ist, kennt sicher den Begriff der Iteration, was so viel bedeutet wie Wiederholung. Auch die oben genannten Phasen eines Design Studios werden als Iterationen bezeichnet; denn jede besteht aus denselben drei Schritten:
- Schritt 1: Skizzieren („Sketch“) – 5 Minuten
- Schritt 2: Präsentieren („Pitch“) – 3 Minuten pro Teammitglied
- Schritt 3: Kritisieren („Critique“) – 2 Minuten pro Teammitglied
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