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So führen Chef*innen sich und ihre Teams erfolgreich durch bewegte Zeiten

Die Rolle der Führungskraft

Auch Führungskräfte kann ein Changeprozess unzufrieden und nervös machen. Wenn Menschen, die es gewohnt sind zu entscheiden, Veränderungen nicht selbst anstossen oder in die Hand nehmen können, sondern sie fremdbestimmt abwarten und auf Kommando agieren müssen, entsteht oftmals Frust. Man regt sich innerlich auf, verspürt bei immer neuen Umstrukturierungen keine Freude mehr, beharrt auf Bewährtem – dies passiert vor allem, wenn erfahrene Leader mit guten Ergebnissen den Sinn hinter einem Change nicht sehen oder die Ergebnisse anzweifeln.

Die Teams folgen dann häufig ihrem/r Chef*in. Als Spiegelbild für Zufriedenheit und Arbeitsfreude reagieren sie nicht nur auf äussere Bedingungen, sondern auch auf die Haltung ihrer Führungskraft.

Jetzt ist es wichtig, mit dem Team Kontakt zu halten. Wenn möglich, fragen Sie jede/n Mitarbeiter*in wie es ihm/ihr eigentlich geht. Überlegen Sie gemeinsam im Team, wie Sie die neuen Anforderungen bewältigen können. Versuchen Sie eine Portion Leichtigkeit mit einzubringen und alle einzubeziehen. Vermeiden Sie Druck, auch den auf sich selbst, für alles alleine eine Lösung finden zu müssen. Durch die Coronapandemie haben wir vor allem eins gelernt: Massive Veränderungen sind handelbar. Es geht meist doch irgendwie weiter. Viele Unternehmen haben es geschafft, gut durch die Krise zu kommen und ihre Prozesse neu aufzusetzen, ihr Produktportfolio anzupassen oder Lieferketten zu optimieren.

Führungsgrundsätze im Changeprozess

Ein paar einfache Grundsätze helfen bei stetigen Veränderungen im Führungsalltag:

  1. Auch Sie als Führungskraft dürfen emotional sein. Doch solange Sie emotional sind, Sie etwas aufregt oder „triggert“, sollten Sie keine Entscheidungen treffen. Wenn Sie sich über die Geschäftsführung, Kund*innen oder Mitarbeiter*innen ärgern, fragen Sie sich zuerst, warum es Sie jetzt eigentlich aufregt – bevor Sie an Ihr Gegenüber herantreten. Arbeiten Sie zuerst an sich selber und an Ihrer Zufriedenheit, dann an der der anderen.
  2. Es gibt gute und nicht so gute Tage und Zeiten. Wenn es anstrengend und herausfordernd wird, heisst Ihr Motto: Durchgehen. Änderungen und Lösungen zeigen sich meist ungeplant. Oft liegt ein Teil der Lösung schon darin, das „Schwierige“ anzunehmen – und mit dem mitzugehen, was gerade notwendig ist, statt in den Widerstand zu gehen.
  3. Wir sind nicht alle jeden Tag begeistert, und das brauchen wir auch nicht zu sein. Auch als Führungskraft haben Sie mal schlechte Laune, machen Fehler oder sind ungenau – seien Sie nicht zu streng mit sich.
  4. Fokussieren Sie sich dann auf Ihre Stärken: Ehrlichkeit, Glaubwürdigkeit und Verlässlichkeit. Bleiben Sie authentisch. Sagen Sie nur das, was Sie auch wirklich meinen, und achten Sie dabei auf eine positive Wortwahl.
  5. Sprechen Sie auch dem Team gegenüber so häufig es geht das an, was gelungen ist. Natürlich ohne dabei zu übertreiben. Wenn Sie Minimalerfolge ständig in den Himmel loben, würde das die wirklichen Leistungsträger eher ausbremsen. Wertschätzung ist eine wesentliche Grundlage für erfolgreiche Teams. Und sie passiert auf Augenhöhe, ist ehrlich und kommt von Herzen.
  6. Auch was nicht gut läuft muss angesprochen werden: Wenn Mitarbeiter*innen wiederholt Veränderungen blockieren und auf Unterstützung und Chancen nicht reagieren, müssen Sie handeln. Diese Prozesse sind oft komplex, haben mehrere Ebenen und bedürfen einer guten Vorbereitung.
  7. Und zu guter Letzt: Schaffen Sie sich einen „Werkzeugkasten“ an praktischen und leicht umsetzbaren Entspannungsübungen, um ihre Resilienz, ihre Leichtigkeit und die Freude am Tun im Alltag beizubehalten. Dazu gehören z. B. Atemübungen, leichtes Muskeltraining, bewusste Gesichtsentspannung und Lächeln. Meetings sind die beste Gelegenheit für solche Übungen.

Alles in allem: Sorgen Sie dafür, dass es Ihnen selbst gut geht, egal wie stark der Wind um Sie herum weht – und damit lassen sich selbst die schwierigsten Herausforderungen meistern.

„Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen“ (chinesisches Sprichwort)

Quelle

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